Sonntag, 30. September 2007

Weliki Nowgorod

Am Samstag (29.09.) haben wir wieder einen total schönen Ausflug gemacht. Diesmal sind wir nach Новгород (Nowgorod) gefahren. Ich habe schon im Vorfeld eine Truppe organisiert, mir die Exkursion ausgesucht und Karten für russische Studenten gekauft ;-)

Um 8Uhr morgens ging die Fahrt in einem Reisebus mittlerer Qualität los. Die Stadt ist 189km von Sankt Petersburg entfernt, wir waren 3 1/5 Stunden unterwegs. Habe das erste Mal die russische Autobahn gesehen ;-) Die war teilweise sogar schon ausgebaut, aber der größte Teil der Strecke war übersäht mit mehr oder weniger großen Schlaglöchern. Dadurch wurden wir also fast vier Stunden gut durchgeschüttelt. Auf halber Strecke haben wir eine kurze Pause eingelegt, das Toilettenhäuschen war ein Plumps-Klo und das „Cafe“ ein leerstehendes kaputtes Gebäude.
Bei dieser Exkursion gab es einen Tourguide, diese Frau hat tatsächlich die ganze Fahrt über ohne Pause erzählt, erzählt und erzählt…
Sie wusste einfach alles, was es über die Stadt Piter, Nowgorod oder allgemein über Russland zu sagen gibt. Ich fand es ziemlich interessant, wobei ich zugeben muss, dass ich mir mit Sicherheit nicht alles merken kann. Zwischendurch habe ich meiner finnischen Nachbarin wichtige und interessante Dinge übersetzt. Auf der Strecke nach Nowgorod konnte man das wahre Leben Russlands kennenlernen. Wir haben viele Dörfer gesehen, in jedem gab es genau eine Bushaltestelle, ganz viele Holzbaracken, einen kleinen Магазинчик und komische kleine alte Autos. Ich habe sogar eine alte Omi gesehen, die mit etwa 10Ziegen mitten auf der Straße gegangen ist.
Nowgorod an sich ist eine kleine Stadt (etwa 200.000 Einwohner). Die Häuser sehen ganz anders als in Piter aus. Die meisten sind aus Holz, relativ klein. Einige stehen schief, andere sind schon halb zusammengefallen. Teilweise sieht man auch riesige Hochhäuser, doch es ist nichts von schönen Palästen oder besonderer Architektur zu sehen. Die Menschen wirken auch anders, auf jeden Fall nicht so hochnäsig und auch viel einfacher gekleidet. Die Besonderheit an dieser wahrscheinlich ältesten Stadt Russlands sind die vielen Kirchen. In jeder Straße gibt es mindestens eine Kirche, diese sind bei weitem nicht so prunkvoll wie die in Piter.

Als erstes wurden wir zum Jaroslow Hof gefahren, dort gibt es viele schöne, alte, ganz weiße Kirchen und Kloster. In die Georg-Kathedrale sind wir reingegangen, leider durfte man dort nicht fotografieren. Es war einfach wunderschön und sehr eindrucksvoll, dass einige Fresken noch aus dem 12Jhd. erhalten geblieben sind.

Anschließend haben wir die Witoslawlizi Siedlung besichtigt. Diese ist das Museum der Volksholzbaukunst und wurde 1964 gegründet. Es ist ganz interessant dort, denn es wurden Kirchen und Häuser (Изба), aus den verschiedensten Holzarten, die noch original aus dem 15Jhd erhalten geblieben sind, dorthin gebracht. Jetzt ist es für Besucher geöffnet und man kann genau sehen und sich vorstellen, wie die Menschen damals gelebt haben (leider auch wieder keine Fotos). Alles relativ klein, vor allem die Schlafkammern fand ich beeindruckend. Kleine Spalten unter der Decke, da hätte ich nicht reingepasst ;-)
So, schließlich sind wir dann ins Zentrum Nowgorods gefahren.

Dort haben wir natürlich den Kreml besichtigt. Dieser ist eine (damals aus Holz, seit 1300 völlig aus Stein) angelegte Mauer, die Russland von Feinden schützen sollte. Die Festung hat aber an Bedeutung verloren, als Petersburg als neue Westgrenze eingerichtet wurde. Im Zentrum Nowgorods haben wir die Sofia-Kathedrale besichtigt. Diese ist auch total schön und die erhaltenen Fresken sind sehr eindrucksvoll.
Nach diesem Kulturtag, hatten wir dann noch etwas freie Zeit. Waren lecker essen und sind dann wieder zurück nach Piter gefahren. Das war ein so geiler Ausflug, bin richtig happy über den schönen Tag. Und das Wetter war en Traum…es hat sich angefühlt wie fast 20Grad ;-)
p.s.bei studivz.net findet ihr mehr Bilder

Freitag, 28. September 2007

Kanalfahrt

also, ich muss euch einfach von der super schönen Kanalfahrt berichten, die ich letzte Woche (23.09.) gemacht habe :-)
Nicht umsonst zählt Piter als Venedig des Nordens...jetzt verstehe ich auch warum! Die Fahrt war super schön und dazu auch noch sehr informativ. Es gibt in Sankt Petersburg tatsächlich 68 Kanäle und Flussarme, diese lassen sich über etwa 600 Brücken überqueren!!! ich finde diese Zahlen echt beeindruckend.

Das ist der Blick von der Fontanka auf die Newa.
Natürlich haben wir nicht alles gesehen. Aber auf den wichtigsten und grössten Kanälen waren wir unterwegs. Der Griboedow-Kanal (direkt vor unserer Uni), die Mojka und die Fontanka. Die Tour dauerte etwa eine Stunde und wir fuhren sogar auf die Newa raus!
Es war total interessant und faszinierend die Stadt mal vom Wasser aus zu sehen.
Sankt Petersburg hat einen riesigen Hafen...dort gibt es sogar U-Boote, war cool, diese mal so nah zu sehen.
Der Winterpalast, die Kunstkammer und die anderen schönen Gebäude (damals alles Paläste, heute meistens Museen), wirken einfach total faszinierend!
Über diese Brücke wird gesagt, dass sich hier verliebte Pärchen küssen müssen, wenn sie unten durchfahren...dann würde ihre Liebe für immer halten! Ach ist das nicht romantisch...war süss die Pärchen auf dem Boot in diesem Moment zu beobachten! Da will ich unbedingt nochmal hin, dann aber mit meinem Schatz ;-)
Diese Bootsfahrten werden so lange angeboten, bis die Kanäle zufrieren...bin schon echt gespannt, wie das dann hier alles aussieht :-)

Donnerstag, 27. September 2007

meine Eindrücke von den Menschen, der Kultur

Auf einige Anfragen hin, werde ich jetzt einiges darüber berichten, wie ich das Leben hier empfinde. Es sind erste Eindrücke, die ich bereits in kurzer Zeit sammeln konnte.
Es wird ja immer behauptet, dass es kaum irgendwo anders auf der Welt krassere soziale Unterschiede gäbe als in Russland. Über andere Länder kann ich nicht viel sagen, aber hier ist es definitv so!
Wenn man den Newsky Prospekt entlang läuft oder sich auch nur die Studenten an der FINEC anschaut, dann kriegt man den Eindruck, dass die Menschen hier sehr weit entwickelt und gut gestellt sind. Es werden die schönsten, modernesten und teuersten Sachen getragen. Natürlich hat Jeder ein neues Handy, womit er wahrscheinlich 23Stunden am Tag telefoniert! Es gibt hier auch viele Geschäfte, die wir bei uns nur auf dem Ku-Damm sehen. Die Mode ist ja für Russinnen bekanntlich sehr wichtig. Man sieht hier fast nur abgemagerte Topmodels die Straßen entlanglaufen...fühlt sich selber teilweise echt dick :-(
Die Cafés, Supermärkte und Geschäfte sind sehr teuer...und das sagen wir Deutschen!
Auf den Straßen sieht man sehr viele moderne und neue Autos (sorry Marken kenne ich nicht)! Fast jedes Auto hat abgedunkelte Scheiben, auch die Frontscheibe! Habe schon einige Male beobachtet, wie diese Autofahrer von Polizisten rausgepickt werden und sie lächerliche 200Rbl.oder so zahlen müssen. Und was hier auch sehr auffällig ist, ist dass hier viele Leute mit Limosinen herumgefahren werden! Täglich sehen wir meherere Brautpaare, die sich mit den größten und auffälligsten Limosinen durch die Stadt fahren lassen.
Naja, so sieht also die eine Seite aus. Auf der anderen Seite...nur wenige Metro-Stationen vom Zentrum entfernt, werden die Unterschiede sehr deutlich!!! Auf einmal wirken die Mädels nicht mehr so aufgestylt und man sieht es den Menschen genau an, dass sie weit unter dem Standard jedes Deutschen leben!
Auf den Straßen sieht man fast ausschließlich alte Ladas und sehr viele Mopedfahrer. Außerdem ist mir aufgefallen, dass ausserhalb des Stadtkerns sehr viele arme, alte Menschen leben. Viele betteln hier...naja aber das sehen wir ja auch in D täglich. In den Metros sieht man häufig Invalide aus dem Krieg, die irgendwelche Kriegslieder singen und somit bisschen Geld verdienen wollen. Habe erst gestern einen interessanten Artikel dazu gelesen...diese ehemaligen Soldaten kriegen finanzielle Unterstützung und das interessante ist, dass sie das ganze Jahr kostenslos Metro fahren können. Somit soll ihnen ermöglicht werden, einbisschen Geld von den Touristen zu erbetteln.
Zu der "Freundlichkeit der Russen" habe ich euch ja schon etwas geschrieben!!! Leider hat sich dieses Bild nicht gewandelt! Die meisten Menschen im öffentlichen Dienst sind extrem unfreundlich, vor allem zu Ausländern(aber auch zu einander)!
Mein Russisch Lehrer gibt selber zu, dass die Russen sehr wenig lächeln und vor allem die Einwohner Peterburgs sehr unfreundlich und eingebildet sind. Er hat es uns damit erklärt, dass Leningrad mal zur Hauptstadt der CCCP zählte und die Menschen sich darauf etwas einbilden. Sie seien wohl teilsweise gekränkt, dass es nicht mehr als wichtigste Stadt Russlands zählt. Fühlen sich aber in ihrer Tradition immer noch so. Das mit dem wenig Lächeln ist wohl so ein allgemeines Problem hier...warum lächeln, wenn es nichts zu lachen gibt?! Naja ich könnte wohl noch Stunden über dieses Thema sprechen, aber dann finde ich ja nie ein Ende!
Bin mal gespannt ob ihr auch solche Eidrücke von den Russen habt?! Zumindest die, die mich hier bald besuchen kommen, werden es sicherlich schnell merken, was ich meine ;-)

Wohnheim Bilder

ich sehe, dass es hier gut klappt und es viele Interessenten gibt :-D

werde euch jetzt ein paar Bilder vom Wohnheim reinstellen...es werden sicherlich noch mehr folgen. Aber ihr wisst ja, mit internet ist das hier so eine sache ;-)

erstes Foto: Flur auf unserer Etage, ganz hinten rechts unser Zimmer


zweites Foto: Küche, Gasherd, kleines Waschbecken und immer viel Müll


"Badezimmer" das sind die zwei hübschen Waschbecken. Der Kabelsalat dahinten war nur die ersten Tage da, jetzt ist die Dusche fertig. Links gibt es noch zwei Toiletten


Gemeinschaftsraum...dort steht jetzt noch ein Bett (war erst bei uns im Zimmer) haben es dort rausgestellt! Falls jemand nächtlichen Besuch mitbringt, wird der Mitbewohner nicht gestört ;-)

Mittwoch, 26. September 2007

Wohnheim


also, erzähle euch erstmal einiges über das Wohnheim in dem ich hier so lebe.einige von euch haben sicherlich schon was darüber gehört oder sogar bilder gesehen.
Es liegt direkt im Zentrum Piters, etwa 2Min vom Newsky Prospekt entfernt. Diese Straße ist die wohl bekannteste und meist besuchteste Straße in ganz Sankt Petersburg.
Auf dem Foto ist der Eingang zu unserer общагa ;-) Lesniza 8 genannt.
Genau neben unserem Wohnheim befindet sich die FINEC, das ist die Uni, in der ich nun für ein halbes Semester studieren werde. Der Blick aus unserem Zimmer geht direkt auf das schöne gelbe Gebäude der Universität.
Auf der anderen Seite des Wohnheims verläuft der Kanal Griboedova, eines der vielen schönen Kanäle die durch Piter, direkt in die Newa laufen. Doch zu Kanälen werde ich an anderer Stelle mehr berichten.
Unser Wohnheim hat fünf Etagen, für uns Europäer eigentlich vier, aber die Russen zählen Erdgeschoss als erste Etage.
Wir wohnen auf der dritten Etage und haben das letzte Zimmer. Wir, das sind meine deutsche Mitbewohnerin und ich. Teilen uns ein etwa 14qm Zimmer, haben dort zwei Betten, ein Schreibtisch, Stühle, großen Schrank und sogar einen Kühlschrank. Wenn der auch noch so gut kühlen würde, wie er Geräusche von sich gibt, dann wäre es echt klasse ;-)
Auf unserem Flur leben etwa 16 andere Studenten, Finnen, Deutsche und Usbeken. Mit all diesen Leuten teilen wir uns ein "Badezimmer". Besteht aus zwei Toiletten, zwei Waschbecken und einer Dusche. Die ersten Tag ein Schock, aber jetzt schon ganz ok! Vor allem wenn es warmes Wasser gibt ;-) Ausserdem teilen wir uns eine Küche, de nicht besonders hygienisch ist...es fühlt sich keiner dafür verantwortlich :-( Selbst die Putzfrau, die täglich kommt, hat es aufgegeben dort zu putzen. Na hoffentlich bilden sich dort nicht bald irgendwelche Ungeziefer :-/
Es ist hier meistens ziemlich laut, wobei Nachts auf dem Flur mehr los ist, als Tagsüber. Denn dann schlafen die meisten aus oder gehen zu ihren Russisch-Kursen.
so, das wären wohl die wichtigsten Infos die es über das Wohnheim zu erzählen gibt!

erster Ausflug: Peterhof


Das erste Wochenende (nun schon einige Wochen her, 08.09.) haben wir einen total schönen Ausflug nach Peterhof gemacht. Das ist etwa 30km von Sankt Petersburg entfernt.

Sind mit einem Tragflügelboot etwa eine Stunde lang von der Newa auf den finnischen Meerbusen raus, nach Peterhof gefahren. Es war ein strahlend schöner Tag und für russische Verhältnisse sehr warm!
Dort angekommen, standen wir sogleich vor zwei Kassen. Für Russen und für Ausländer...es ist kaum zu glauben, aber Ausländer zahlen tatsächlich mindestens viermal soviel wie die Einheimischen. Ich konnte mich als Russin durchschmuggeln und somit etwas Geld sparen.
Sind ewig durch den Park gelaufen und haben uns JEDE einzelne Fontäne angeschaut! Wir hatten Glück, denn nur eine Woche später wurden die Fontänen ausgestellt. Es ist dann sicherlich immer noch schön im Park, aber die Hauptattraktionen fallen weg.
Wir sind etwa 5 Stunden, wenn nicht sogar länger durch den Park gelaufen, haben uns wie typische Touris mit unserem Kameras verhalten und waren am Ende super glücklich so einen schönen Tag verbracht zu haben :-)
Der Rückweg war nicht so komfortabel wie der Hinweg. Sind erst mit dem Bus und anschließend das erste Mal mit einer Elektritschka gefahren ;-) Waren ganz schön erstaunt und teilweise erschrocken, wie sehr der Unterschied deutchlich wird. Auf einmal gab es keine aufgestylten, reich aussehenden Russen, sondern nur noch die Einheimischen, die am Stadtrand wohnen. Der Zug ist voller Menschen, es ist heiß und es steht eine sehr schlechte Luft. An Sitzplätze gar nicht zu denken, es gibt zwar welche, aber diese sind natürlich alle besetzt.
Die Elektrischka hält an und anstelle eines Bahnhofs oder auch nur einem Bahnsteig, sieht man nur pure Natur. Wir waren ganz schön erschrocken, wie die Menschen einfach so über die Schienen und Felder laufen!!
Naja nachdem ich das alles gesehen habe, werde ich mich wohl über unsere DB nicht mehr beschweren ;-)

Dienstag, 25. September 2007

erster Blog...Test

Hey meine Lieben!
dank Sergej habe ich jetzt auch einen Blog, ich werde mich hier ein bisschen umschauen und sehen ob ich damit klar komme!
Dann könnt ihr hier die neuesten Infos und Bilder von mir lesen und sehen!
Elena